Nass und Trockenfilzen
Ich habe mal einen Wochenendkurs im Filzen gemacht. Da gibt es zwei verschiedene Techniken, Nass- und Trockenfilzen. Wir haben die nasse Variante gewählt. Das ist ziemlich schwierig zu erklären. Jedenfalls musst du für ein glattes Stück Filz als Endprodukt ein Stück Noppenfolie, wie man sie zum verpacken von zerbrechlichen Waren kennt, nehmen. Darauf legst du kleine Stücke Wolle, immer ganz locker abgezupft drauf, wie Dachpfannen, immer leicht überlappend. Darüber dann noch eine schicht, aber diesmal von links nach rechts. Dann machst du alles schön nass und spritzt etwas Schmierseife darüber. Dann wieder eine Schicht Noppenfolie obendrauf, die Noppen nach unten. Dann auf die Folie noch mal Wasser und Seife und dann immer mit Kreisenden Bewegungen bearbeiten. Es dauert ganz schön lange, bis die Wolle sich verfilzt. Wenn du merkst, dass es etwas fester geworden ist, kannst du dass ganze umdrehen und von der anderen Seite bearbeiten. Wenn der Stoff so fest ist, dass er nich mehr auseinanderfällt, kannst du die Folie wegnehmen und so weitermachen.
Bei der Berechnung der Größe musst du davon ausgehen, dass das Endprodukt etwa ein Drittel kleiner ist als die anfangs ausgelegte Fläche. Das bedeutet auch, dass der Stoff erst dann fertig ist, wenn er soviel geschrumpft ist. Nicht die Geduld verlieren, das dauert ganz schön lange. Ich habe für ein Etui, so ein Schlamper, etwa 5 Stunden gebraucht.
Ich hoffe, ich konnte dir es halbwegs nachvollziehbar erklären, wenn noch Unklarheiten bestehen, kannst du gerne noch mal fragen.
Viel Erfolg
awjg
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