In Antwort auf barak_12650593
Gas
Gasherd, der braucht keinen Strom.
Ein Elektroherd braucht eine eigene Absicherung. Da du sowieso so etwas von einem Elekriker machen lassen MUSST!, würde ich diesen Fachmann auch befragen.
Auf keinen Fall selbst herumschrauben. Lebensgefahr!
Sinnhaftigkeit der Elektroinstallationsvorschrift en
Ich möchte diese Diskussion zum Anlass nehmen, die Sinnhaftigkeit so mancher Anschlußvorschrift zu hinterfragen: Eigene Absicherung notwendig? Eigene Leitung notwendig?
Komisch ist, dass sich diese Vorschriften laufend ändern, die physikalischen Gesetze dahinter aber seit der Schaffung der Welt gleich sind: Über eine Leitung bringe ich abhängig vom Material (normalerweise Kupfer) und dem Querschnitt eine gewisse Stromstärke; multipliziert mit der Spannung damit eine gewisse Leistung. Die Wohnungszuleitung ist üblicherweise als Drehstomanschluß ausgeführt (3 Phasen um 120 Grad phasenverschoben mit 230V zum Mittelpunktsleiter und jeweils 398V untereinander). Echte Drehstrommotoren, die alle drei Phasen (und keinen Mittelpunktsleiter) benötigen, sind im Haushalt ohnedies selten. Meistens wird eine Drehstromleitung einfach zur Versorgung leistungsstarker Geräte wie z.B. Küchenherde verwendet. Damit verteilt man die Last auf 3 Phasen und kann bei gleicher Leistung mit geringeren Stromstärken und damit dünneren Leitungen auskommen. Dass also eine Drehstromsteckdose getrennt von einphasigen Leitungen abgesichert werden muss, ist noch sinnvoll. Auch wäre es sicher nicht sinnvoll, einen leistungsstarken Küchenherd an nur eine Phase anzuschließen.
Wie sieht es aber mit Geräten wie Waschmaschinen und Geschirrspülern aus, die alle nur an Einphasen-Wechselstrom angeschlossen werden? Ich sehe nicht ein, warum diese getrennte Leitungen und Absicherungen benötigen. Der Sinn einer Sicherung ist ja, eine geplante Schwachstelle vor der nachfolgenden Leitung einzubauen, die bei Überschreiten einer gewissen Stromstärke abschaltet, bevor die nachfolgende Leitung unkontrolliert durch"brennt". Mit der Vorschrift, diese Geräte getrennt abzusichern, müßte ich folgerichtig für jedes Gerät eine andere Steckdose fordern. Denn auch an alle anderen Steckdosen kann man leistungsstarke Geräte anhängen, die irgendwann einmal, wenn es zu viel wird, die Sicherung auslösen. Aus dem Standpunkt der Sicherheit heraus ist es selbstverständlich erforderlich, die Absicherung der Leitungen vorzuschreiben. Was aber wer wo anschließt, sollte die Sache des Verbrauchers sein. Man sollte vielleicht noch darauf achten, dass die 3 Phasen etwa gleichmäßig ausgelastet werden. Ob ich aber einen Herd und einen Geschirrspüler, oder einen Geschirrspüler und eine Waschmaschine gleichzeitig verwenden muß, sollte doch Sache des Verbrauchers sein. Ich habe jedenfalls keinen Bedarf dafür. Also warum nicht die Waschmaschine und den Geschirrspüler an dieselbe Leitung anschließen? Sollte jemand dumm sein und beide gleichzeitig einschalten, dann wird halt die Sicherung fliegen, wenn diese zu schwach ist. Na und? Das sollte doch freie Entscheidung des Verbrauchers sein, wie er seine Geräte anschließen und verwenden möchte, solange nur die Sicherheit gewährleistet ist. Wenn ich umgekehrt jedes dieser Geräte mit einer eigenen Leitung absichere, verschiebe ich das Problem nur auf eine Ebene höher. Da ich in der Regel nur die 3 Phasen habe, muß ich all diese Einphasen-Anschlüsse auf die drei Phasen aufteilen. Dann habe ich zwar jeden Anschluss mit z.B. 12A oder 16A abgesichert, auf eine Phase, die z.B. mit 25A bei der Zuleitung abgesichert ist, kommen dann aber mehrere Anschlußleitungen, die jede mit 16A abgesichert ist. Man kann sich also leicht ausrechnen, wie lange es dauert, bis dann die 25A Nachzählersicherung fliegt. Die Vorschrift verschiebt das Problem also nur.
Umgekehrt ist es aber üblich, die gesamte Wohnungszuleitung mit nur einem FI-Schalter abzusichern. Das ist meines Erachtens ein Unfug, auch wenn die Vorschriften das zulassen. Sicherheitstechnisch sicher OK. Wenn aber einmal etwas vorkommt, ist alles weg. Gibt es nicht Anschlüsse, die andere Anforderungen hinsichtlich Verfügbarkeit haben sollten? Z.B. Heizungskreise, die verhindern, dass Wasserrohre zufrieren, wenn einmal eine Wohnung nicht bewohnt ist. Datenverarbeitungsanlagen, die einen Absturz wegen Stromausfalls nicht sehr mögen. Kühlschränke, bei denen die Gefahr des Verderbens des Inhalts besteht, wenn diese über eine längere Zeit ausfallen. Eine solche Trennung der Anschlüsse und Sicherungskreise, nämlich hinsichtlich Ausfallswahrscheinlichkeit und Anforderungen an die Verfügbarkeit hielte ich für viel wichtiger. Z.B. einen USV-Stromkreis vorsehen.
Was meint ihr dazu?
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